Stromtarife & Ökostrom
Stromanbieter wechseln? Keine Angst vor dem Wechsel

Die Strompreise steigen und steigen. Gleichzeitig steigt die Wechselbereitschaft der Stromkunden - denn beim Wechsel kann man häufig viel Geld sparen. Auch die Entscheidung für Ökostrom ist ein Grund dafür, dass immer mehr Menschen den Stromanbieter wechseln möchten. Doch was gibt es bei einem Wechsel zu beachten?
Die Grundversorgung mit Strom
In jeder Kommune gibt es einen Stromversorger, der dazu verpflichtet ist, sämtliche Haushalte seines Einzugsgebietes mit Strom zu versorgen. Dazu gibt es einen "Allgemeinen Tarif" oder "Grundversorgungstarif", den viele Privatkunden des Unternehmens zahlen – wie früher, als es noch das Monopol gab. In diesen Grundversorgungstarif wird automatisch jeder eingebucht, der oder die in einer neubezogenen Wohnung das Licht einschaltet und nicht bereits einen Vertrag mit einem anderen Stromanbieter oder einen Sondertarif mit dem kommunalen Versorger vereinbart hat.
Wegen dieser großen Bedeutung des Grundversorgungstarifs waren seine Preise bis zum Juli 2007 genehmigungspflichtig. Seit diese Genehmigungspflicht auslief, können sich die Preise im Grundtarif genauso verändern wie die der anderen Tarife.
Sich gegen Strompreiserhöhungen wehren...
... ist einfach und risikolos. Überall in Deutschland können Stromkunden zwischen mehreren Anbietern wählen und den Stromanbieter wechseln. Es bedarf lediglich eines passenden, günstigen Anbieters - den man schnell mit Hilfe des Stromtip-Tarifrechners ermitteln kann - und eines Wechselantrages beim neuen Anbieter. Nach wenigen Wochen wird Ihnen dann nahtlos die günstigere und/oder ökologischere Stromrechnung vom Wunschanbieter zugestellt.
Die Grundversorgung bleibt Ihnen dabei garantiert: Wenn der neue Anbieter nicht mehr liefern kann, werden Sie automatisch und nahtlos wieder von dem alten Versorger mit Strom beliefert – und müssen dann auch wieder an ihn zahlen. Wer seinen Stromanbieter wechselt, entlastet das eigene Portemonnaie und bewirkt zudem eine Intensivierung des Wettbewerbs. Wenn nämlich auch die etablierten Stromanbieter merken, dass ihnen die Kunden davonlaufen, werden sie auch ohne regulatorische Eingriffe dazu übergehen, ihren Strom so preiswert wie möglich zu verkaufen.
Ökostrom
Dazu kommt, Sie können mit der Wahl Ihres Stromanbieters beeinflussen, aus welchen Quellen die elektrische Energie künftig kommen soll. Wenn Sie auf Kernkraftwerke oder gleich ganz auf fossile Energien verzichten möchten, ist der Wechsel in einen passenden Tarif sinnvoll. Während kernkraftfreier Strom auch in vielen konventionellen Tarifen zu haben ist, müssen Sie für mehrheitlich aus Sonne und Wind erzeugten Strom noch etwas tiefer in Tasche greifen. Doch einige Ökostromangebote sind heute schon preiswerter als der Grundversorgungstarif – ein Vergleich lohnt auch hier.
Wer einen größeren Beitrag zur klimafreundlichen Energiewende leisten will, sollte zu einem Stromanbieter wechseln, der verspricht, einen Teil seiner Einnahmen in neue Kraftwerke zu investieren, die umweltverträglich Strom aus regenerativen Quellen erzeugen. Denn viele Ökostromtarife von größeren Stromproduzenten beruhen auf der Kalkulation, ökologisch bewussten Verbrauchern Ökostrom zu liefern, aber dafür den Anteil regenerativer Energien bei den "normalen" Tarifen zu verringern. Rein rechnerisch kommt so so kein neuer Ökostrom in die Netze. Erst wenn sehr viele Kunden eines Stromkonzerns sich für Ökostrom entscheiden, müsste das Unternehmen neue Anlagen bauen. Für Ökostrominteressierte gibt es einen eigenen Ratgeber.